Abfallwirtschaft im Landkreis Bad Tölz – Wolfratshausen

Abfallvermeidung – Ressourcenschutz

ALLES,

was wir nutzen, sind Ressourcen. Die enthaltenen Rohstoffe müssen irgendwo abgebaut werden – dort ein Verlust an Lebensraum für den Menschen oder die Natur. Es folgen Transporte und Herstellung / Verarbeitung. Bei jedem Schritt wird Energie und Wasser verbraucht sowie das klimaschädliche Treibhausgas CO2 ausgestoßen.

Dann wird das hergestellte Produkt oder die hergestellte Verpackung oft nur viel zu kurz genutzt. Selbst wenn der Gegenstand in der richtigen Tonne bzw. am Wertstoffhof landen.

In die folgende Liste nehmen wir IHRE Vermeidungstipps gerne auf:

Beim Einkauf: 

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  • Akkus statt Batterien: spart nicht nur die Verpackung der Batterien, sondern vor allem auch in den Batterien enthaltene wertvolle Rohstoffe
  • Gebrauchtgeräte sparen Ressourcen und sind auch mit Gewährleistung zu haben.
    Elektrogeräte: Gebrauchtgeräte sparen Ressourcen und sind auch werkstattgeprüft und mit Gewährleistung zu haben: z.B. hier.
  • Korb oder Einkaufstasche vergessen? Dann nehmen Sie einen der vielen Kartons, die im Laden beim Auspacken sowieso anfallen
  • Obst unverpackt kaufen
  • Empfindliches Obst, das sich für lose Handhabung auf dem Kassenband nicht eignet, in immer denselben, immer wieder verwendeten mitgebrachten Tüten oder noch besser Stoffbeuteln oder Mehrweg-Einkaufsnetzen transportieren
  • Sparsam und plastikfrei verpackte Waren bevorzugen (z.B. Taschentücher für zuhause in Kartonbox)
  • Wiederbefüllbare Packungen kaufen (z.B. bei Badreiniger, Waschmittel…)
  • Milch und Joghurt im Mehrwegglas kaufen, auf regionale Herkunft achten
  • Pfandflaschen nutzen, auf regionale Herkunft achten
  • Für den Kauf von Fleisch, Wurst und Käse eine Tupperdose mitnehmen – diese darf vom Verkaufspersonal befüllt werden, wenn sie auf dem Tresen stehen bleibt.
  • Keine Miniportionsverpackungen kaufen (Kaffeesahne, Senf, Ketchup, Butter, Marmelade…)
  • Keine Einmalprodukte kaufen
  • Bei allen Plastikprodukten prüfen, ob Alternativen aus anderen Materialien möglich und sinnvoll sind.
  • Beim Kauf von Zahnpasta und Kosmetik darauf achten, dass kein Mikroplastik enthalten ist
  • Möglichst Kleidung aus Naturfasern kaufen (denn Kunstfasern verlieren bei jedem Waschgang Kunststoffteilchen ins Abwasser – zu klein für eine Ausschleusung in der Kläranlage)
  • Überlegen Sie vor jedem Neukauf (von Kleidung, von Elektrogeräten, von allem….), ob das gewünschte Produkt nötig ist, ob es auch genutzt (oder genossen) wird, bzw. ob der persönliche Nutzen oder Genuss daraus den Kauf wert sind. Denn in jedem Gegenstand stecken Rohstoffe und Energie; Herstellung und Transport jedes Gegenstandes verursachen den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2.
  • Schwarze Verpackungen vermeiden (z.B. von Herrenduschgels, Herren-Deodorant…), diese können von den Nahinfrarotgeräten in der Verpackungssortierung nicht gescannt werden und landen als Sortierrest in der Verbrennung
  • Bei besonders ärgerlichen Verpackungen: Rückmeldung an Hersteller! Kundenmeinungen sind wichtig!
  • Einen Unverpackt-Laden besuchen und schauen, was davon für den eignen Haushalt geeignet ist – einfach ausprobieren!

Im Alltag:

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  • Mehrwegkaffeebecher fährt immer mit.
    Für den Kaffeekauf unterwegs eigenen Becher mitbringen oder sich die 5 Minuten nehmen, um den Kaffee vor Ort aus einer Porzellantasse zu trinken
  • Für Essen und Getränke zum Mitnehmen müssen Gastronomen, Bistros, Cafes und Lieferdienste seit 01.01.2023 Mehrwegverpackungen als Alternative anbieten: diese Möglichkeit nutzen! (-> mehr Infos)

  • Für die Wanderbrotzeit oder Schulpause Trinkflasche und Brotzeitdose statt Einwegplastiktüte und Coladose
  • Leitungswasser statt Flaschenwasser trinken  – nach Geschmack mit Kohlensäure aus Wassersprudler, ausgedrückter Zitrone oder Saft angereichert;
    (bei unbefriedigender Wasserqualität, sehr kalkhaltigem Wasser oder sehr alten Häusern mit unbekannten Rohrmaterialien sind im Handel verschiedenste Wasserfilter verfügbar)
  • Eis aus der Waffel statt aus einem Becher essen
  • Sowieso vorhandene (statt neuer) Tüten verwenden: z.B. die Taschentücher-Umverpackung als Müllbeutel bei der nächsten Bergtour, Tüten von Toilettenpapier für Wanderschuhe im Koffer…
  • Papier doppelseitig bedrucken, einseitig bedrucktes Papier als Schmierpapier nutzen
  • „keine-Werbung-bitte“-Aufkleber auf dem Briefkasten
  • Selten benötigte Kataloge (die auch häufig in Plastik eingeschweißt zugeschickt werden und außerdem für unnötigen Papierverbrauch sorgen) abbestellen und stattdessen bei Bedarf im Internet schauen
  • Eintrag in der Robinson-Liste verbietet Firmen für 5 Jahre die Weitergabe meiner Adresse an andere Firmen: www.robinsonliste.de
  • Ist etwas kaputt gegangen? Vieles lässt sich mit etwas Kreativität leicht selbst reparieren – sonst beim Fachhandel.
    Für Elektrogeräte, Kleinmöbel, Spielzeug, Fahrräder + ggfs. weitere Gegenstände gibt es ehrenamtlich organisierte Repatreffs/ Reparatur-Cafes in Wolfratshausen (inzwischen nicht nur für Wolfratshauser), Geretsried,  Bad Tölz und Benediktbeuern. (Bastler werden gesucht für Neueröffnung in Geretsried-Stein und weiteren Orten).
  • Elektrogeräte:
    Reparatur siehe voriger Abschnitt; außerdem hier.
    Kein Akku mehr lieferbar? Es gibt die Möglichkeit, einen neuen Akku anpassen zu lassen: akkuumbau.de -> gerade bei älteren elektrischen Werkzeugen und hochwertigeren Elektrogeräten sinvoll.
  • Dinge und Kleidung lange nutzen statt häufigem Neukauf (Bsp. Kleidung für Interessierte: Umweltfolgen bei der Herstellung -Umweltbundesamt)
  • Berghose in Änderungsschneiderei „gerettet“
    Kleidung passt nicht mehr oder hat einen Riss? (Änderungs-)Schneidereien warten auf Ihre Aufträge und verlängern die Nutzungsdauer. Das ist erprobtermaßen auch deutlich preiswerter als ein Neukauf!
  • Überlegen Sie vor jedem Neukauf (von Kleidung, von Elektrogeräten, von allem….), ob das gewünschte Produkt nötig ist, ob es auch genutzt (oder genossen) wird, bzw. ob der persönliche Nutzen oder Genuss daraus den Kauf wert sind. Denn in jedem Gegenstand stecken Rohstoffe und Energie; Herstellung und Transport jedes Gegenstandes verursachen den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2.
  • Haben Sie Windelkinder und wollen noch mehr tun? Nutzung von Stoffwindeln statt Einwegwindeln spart nicht nur Ressourcen, sondern auch Abfall und damit Abfallgebühren, da eine kleinere Restabfalltonne ausreicht bzw. gebührenpflichtige Abfallsäcke erspart bleiben (zu den Gebühren). Informationen und Foren zu „Naturwindeln“/ „Stoffwindeln“/ „Wollwindeln“/ „Mehrwegwindeln“ finden Sie zahlreich im Internet.

Im Kühlschrank:

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  • Frischhaltefolie ist oft unnötig.
    Angeschnittene Gurke o.ä. mit der Schnittfläche auf den Teller stellen (statt Frischhaltefolie)
  • Essen, das übrigbleibt, in einer Tupperdose verpacken, oder einen zweiten Teller umgekehrt auf den ersten legen (statt Frischhaltefolie)
  • Essen, das nicht demnächst gegessen wird, einfrieren statt wegwerfen
  • Aufschnitt in Vorratsdosen statt Frischhaltefolie (zum Beispiel gleich in der, die beim Einkauf befüllt wurde)

Party-Besuch und Geschenke:

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  • Für die eigene Party Geschirr ausleihen (Geschirrverleihe oder im Bekanntenkreis)
    Eigenes Geschirr zur Party mitbringen -> wird Nachahmer finden!
  • Auf Strohhalme verzichten
  • Als Partybesucher eigenen Teller, Glas, Besteck mitbringen, wenn Einweggeschirr vermutet wird
  • Wenn Salat oder Nachspeise zu einer Party mitgebracht werden: hierfür Schüsseln mit Deckel anschaffen (statt Frischhaltefolie)

  • Keine nutzlosen Verlegenheits-Geschenke kaufen, denn diese landen oft völlig ungenutzt im Müll. Besser entweder nach Wünschen fragen oder Naturalien schenken (z.B. selbstgebackene oder auch gekaufte Plätzchen, Flasche Olivenöl o.ä.) oder Gutscheine (für gemeinsamen Cafe-Besuch, Kino-/Theater-/Kleinkunstbühnen-Besuch, Ausflug/Seenschiffahrt….)
  • Geschenkverpackungen plastikfrei und abfallarm:
    als Verpackung etwas verwenden, was sowieso da ist, (z.B. hübsche Kalenderblätter vom Vorjahreskalender, Schuhschachteln, Gurkenglas, Stoffreste, Zeitungspapier) oder wo die Verpackung selbst nochmal genutzt werden kann (Handtuch/ Geschirrtuch, Schal/ Halstuch, passende Socken)
  • wer auf Geschenkpapier nicht verzichten will: bitte nur reines Papier kaufen statt kunststoffbeschichtetem oder metallbedampftem Papier – die Auswahl an reinem Papier wird immer größer und reines Papier lässt sich auch bügeln und mehrmals verwenden.
  • Papierkordeln oder Bastbänder verwenden statt Kunststoffbändern
  • Dekorieren mit Zweigen, Blättern Zapfen, Gräsern, Federn, Luftschlangen, Strohsternen oder einfach mit aus einer Zeitung ausgeschnittenem netten Bild, rund ausgeschnitten, in der Mitte gefasst und leicht eingedreht -> so ergibt sich eine leicht gewellte „Papierblume“
  • Innerhalb der engsten Familie könnte auch ganz auf Verpackungen verzichtet werden: die Geschenke jedes Familienmitglieds können mit einem Tuch abgedeckt werden.
  • Beim Auspacken von erhaltenen Geschenken:
    Am besten mehrfach verwenden. Ansonsten:
    Bitte nur reines Papier in die Papiertonne! Kunststoffbeschichtetes, metallbedampftes, glänzendes oder glitzerndes Papier in die RESTMÜLLtonne! Auch Geschenkbänder aus Kunststoff gehören in die Restmülltonne, denn nachdem kein Produkt darin gekauft wurde, handelt es sich nicht um eine Verpackung nach Verpackungsverordnung und die Hersteller können jede beliebige Kunststoffsorte dafür verwenden ->stört bei der Sortierung der Verpackungen.
  • Erhaltene ungeliebte Geschenke nicht wegwerfen, sondern einen Interessenten dafür finden, verkaufen oder z.B. den Rotes-Kreuz-Läden anbieten

Bei der Entsorgung:

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  • Nicht in die Tonne! Geräte verkaufen/verschenken. Falls nicht möglich: zur richtigen Entsorgung bringen.

    Keine Plastiktüten (auch keine plastikähnlichen, angeblich kompostierbaren Maisstärketüten) mit in die Biotonne. Stattdessen lose oder bei Bedarf in Papiertüten/Papiersäcken/ Zeitungspapier einschlagen.
  • Keine Kaffeekapseln/ Windeln/ Verpackungen/ Einweggeschirr und andere angeblich kompostierbaren Produkte in die Biotonne
  • Doch angefallenes Plastik richtig trennen: Verpackungen in die Verpackungstonne, andere Kunststoffprodukte, die keine Verpackung waren, in die Restabfalltonne.
  • Tipp zur Vermeidung von Plastikmüllbeuteln bei den Verpackungen: Joghurtbecher & Co über Nacht auf der Küchenarbeitsfläche trocknen lassen, dann schmiert nichts mehr und Einwurf in die Verpackungstonne kann lose erfolgen
  • Tipp zur Vermeidung von Neutüten im Restmülleimer: sowieso vorhandene Tüten (wie zum Beispiel von Toilettenpapier) verwenden
  • Elektrogeräte:  als Gebrauchtgerät verkaufen oder in unserem Verschenk-Markt verschenken:  spart Rohstoffe für Neugeräte!
  • Für alles Guterhaltene:  Abfall-ABC  (Suchwort „gut“) oder Download Zu schade zum Wegwerfen. Bequem: Verschenk-Markt in unserer APP

Haben Sie es schon einmal probiert:
Einen Tag im Namen der Abfallvermeidung??

An diesem Tag legen Sie einen Pappedeckel über den Abfalleimer und jedes Mal, wenn er hochgehoben werden muss um etwas einzuwerfen, überlegen Sie Alternativen für dieses Stück Abfall. Gleich aufschreiben und bei nächster Gelegenheit verwirklichen!
Denn: jedes Einzelstück scheint nicht ins Gewicht zu fallen, aber wir sind so viele Menschen, dass wir aufs Ganze betrachtet eine riesige Menge an Ressourcen einsparen und im Gegenzug ein riesiges Entsorgungsproblem verringern können.  JEDER IST EIN TEIL DES GANZEN !

->  weitere Ideen und Maßnahmen im Abfallratgeber Bayern